Tipps und Tricks
Podcasten mit Herz und Strategie - Vanessa zu Gast bei Kevin allein im Marketing
Podcasts sind mehr als ein Trend – sie sind gekommen, um zu bleiben. Aber was macht einen wirklich guten Podcast aus? Vanessa Schäfer von den Podcast Piraten teilt im Podcast mit Kevin Gründling von Kevin allein im Marketing spannende Einblicke. Dabei geht es um alles: von der perfekten Podcast-Länge bis hin zur Frage, warum Authentizität das A und O ist – egal ob bei Corporate-Podcasts oder persönlichen Formaten.
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Podcasts sind im Hype, haben aber noch großes Potential
Podcasts sind weit davon entfernt, ihren Zenit erreicht zu haben. Vanessa erinnert an die „Podcast-Wellen“ der letzten Jahre: Die erste Welle verlief im Sand, da schlichtweg die Geräte fehlten, um Podcasts zu hören. Die zweite kam mit der Corona-Pandemie – und sie blieb. Dennoch ist der Markt längst nicht gesättigt. Anders als auf Plattformen wie Instagram oder TikTok gibt es hier immer noch Raum für neue Stimmen und Ideen. „Die Wiese ist noch grün“, erklärt Vanessa.
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Authentizität als Erfolgsgeheimnis für Podcast-Hosts
Was macht einen Podcast wirklich erfolgreich? Laut Vanessa sind drei Dinge entscheidend:
- Spannung: Der Inhalt muss fesseln, ob durch Themen, Erzählstil oder spannende Gäste.
- Mehrwert: Zuhörer:innen wollen etwas lernen, mitnehmen oder inspiriert werden.
- Verbindung zum Host: Der Host ist das Herz des Podcasts. „Man hört nicht nur wegen des Themas zu, sondern wegen der Person, die es präsentiert“, sagt Vanessa. Genau hier liegt auch die Herausforderung für viele Corporate-Podcasts: Wenn die Hosts zu glattgebügelt und unnahbar wirken, bleibt die Verbindung zum Publikum aus.
Vanessa betont, dass Authentizität zwar ein alter Hut zu sein scheint, aber im Zeitalter von KI-generierten Inhalten wichtiger denn je ist. „Echte Verbindungen sind das, was Podcasts ausmacht. Das kann keine Maschine ersetzen.“
Die richtige Länge für einen Podcast
Gibt es eine perfekte Länge? Kevin und Vanessa diskutieren, dass es letztlich auf die Zielgruppe ankommt. Statistisch gesehen liegt die optimale Länge bei etwa 32 Minuten. Aber auch längere Formate – wie 40 bis 50 Minuten oder sogar mehrstündige Gespräche – haben ihre Fans. Wichtig ist, dass die Hörer:innen sich die Zeit nehmen können, ohne sich gehetzt oder gelangweilt zu fühlen. Vanessas Tipp: Einfach die Community fragen, welche Länge sie bevorzugt.
Die unsichtbare Arbeit hinter dem Mikro
Ein Podcast ist nicht „mal eben gemacht“. Vanessa beschreibt detailliert, was hinter den Kulissen passiert:
- Vorbereitung: Gäste auswählen, Themen recherchieren und sich auf das Gespräch einstimmen.
- Aufnahme: Die Technik muss stimmen, und selbst bei der Aufnahme kann es Pannen geben – Kevin wechselte mitten im Gespräch das Mikrofon.
- Postproduktion: Schneiden, Mastern und Optimieren, um die Episode hochwertig klingen zu lassen.
- Promotion: Von Show Notes über Social-Media-Posts bis hin zu Thumbnails – die Veröffentlichung endet nicht mit dem Hochladen.
- Analyse: Nach Veröffentlichung wird geprüft, welche Episoden gut performen und warum.
Vanessa fasst es treffend zusammen: „Podcasten ist nichts, was man mal so nebenbei macht – besonders, wenn man es hochwertig und professionell angehen will.“
Corporate-Podcasts: Chancen und Stolpersteine
Corporate-Podcasts bieten großes Potenzial, wenn sie richtig gemacht werden. Vanessa nennt Beispiele für erfolgreiche Formate, wie den Corporate-Podcast von Otto, der Mitarbeiter:innen zu Wort kommen ließ und einen authentischen Einblick ins Unternehmen bot. Aber: Viele scheitern, weil sie eher wie PR-Maßnahmen wirken. Kevin erinnert an einen Druckerhersteller, dessen Podcast zum Thema Nachhaltigkeit nach sechs Folgen scheiterte – schlichtweg, weil die Authentizität fehlte.
Monetarisierung: Ad-Server oder Brand Partnerships?
Vanessa und Kevin sprechen ausführlich über die Möglichkeiten, Podcasts zu monetarisieren:
- Dynamic Ad Insertions (DAI): Hier wird Werbung automatisch an vorab festgelegten Stellen im Podcast eingespielt. Der Vorteil: Es ist wenig Aufwand. Der Nachteil: Die Kontrolle über den Inhalt der Werbung geht verloren.
- Brand Partnerships: Diese bieten mehr Kontrolle und Authentizität, sind jedoch mit mehr Aufwand verbunden. Vanessa betont, dass eine Host-Read-Ad, also Werbung, die der Host selbst einspricht, viel effektiver sein kann, da das Publikum dem Host vertraut.
Kevin teilt Zahlen aus seinem Experiment: In zwei Wochen generierte eine Pre-Roll-Ad über einen Ad-Server 3.619 Impressionen und 1.200 eindeutige Hörer*innen. „Das klingt nicht schlecht, aber langfristig sind persönliche Kooperationen mit Marken deutlich effektiver“, sagt Vanessa.
Die Macht der Zahlen: Daten richtig nutzen
Die Analyse von Podcast-Daten bleibt eine Herausforderung. Unterschiedliche Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts liefern verschiedene Metriken, und ein einheitliches Dashboard fehlt. Dennoch sind diese Zahlen wichtig, um Erfolg und Optimierungsmöglichkeiten zu messen. Vanessa empfiehlt, regelmäßig ins Dashboard zu schauen, um Trends und Hörer*innenverhalten zu analysieren.
Am Ende geht es immer um guten Content
Podcasten ist harte Arbeit, aber es lohnt sich. „Am Ende zählt, wie stark die Verbindung zu den Hörer:innen ist“, sagt Vanessa. Mit Leidenschaft, Authentizität und einer klaren Strategie können Podcasts nicht nur begeistern, sondern auch langfristigen Erfolg sichern.